Die Ruine der ehemaligen Festung "Schloßkopf" ist Teil der
umfangreichen teils mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Ehrenberger Klause
bei Reutte/Tirol.
Die Befestigungsanlagen wurden in den letzten Jahren ausgeholzt, so daß
sie schon von weitem im Reuttener Lechtal zu erkennen sind.
Vom Füssener Grenztunnel aus ist die Ehrenberger Klause auf der Reuttener Umgehung
in ca. 15 Minuten zu erreichen.
Die mittelalterliche Klausenstation wurde schon im Mittelalter als Zollstation
für die Salztransporte genutzt, und stellt auch heute noch ein imposantes
Bauwerk in der engen Taldurchfahrt dar.
Die talseitige Klause (ca.950m)
wurde durch die Burg Ehrenberg (ca. 1050m) verstärkt, die sich ebenfalls
weithin sichtbar über den Markt Reutte erhebt.
Mehrmals in ihrer wechselvollen
Geschichte wurde die Klause und Burg Ehrenberg belagert, und konnte auch mehrmals
eingenommen werden.
Letztmals im Jahre 1703, als die Burg vom bayerischen Kurfürst Max Emanuel
im spanischen Erbfolgekrieg nach kurzer Belagerungszeit eingenommen werden konnte.
Doch schon nach einigen Tagen begannen mutige Tiroler Bauern und Schützen
damit, Kanonen auf den um ca. 200m höher gelegenen Schloßberg zu
transportieren. Von hier aus konnten die Besatzer der Burg in Beschuß
genommen werden, was nach kurzer Zeit zur Aufgabe der Besatzer führte.
Dadurch zeigte sich die strategische Bedeutung des Schloßberges, und so
begann man bald damit, die Festung "Schloßkopf" zu errichten.
1741 wurde die weit ausladende Festungsanlage fertiggestellt, der Bau kostete
a. 3Mio Gulden. Der hohe technische und materielle Aufwand verschlang diese
damalst unvorstellbare Summe.
Die Festung war nur 41 Jahre in "Betrieb", sie wurde 1782 wieder aufgelöst,
und als Steinbruch benutzt. Die Festung hatte aufgrund der waffentechnischen
Entwicklungen ihre strategische Bedeutung weitestgehend verloren, außerdem
waren Erhaltung und Betrieb der Anlage nicht mehr finanzierbar.
Die Festung "Schloßkopf" tront als höchste Befestigungsanlage des Ensembles auf dem 1260m hohen Schloßberg. Sie kann über mehrere Wege erreicht werden:
Zu empfehlen ist der gut ausgebaute und ausgeschilderte Weg direkt zum Schloßkopf, der lange Zeit im Wald verläuft und später dann in den befahrbaren Schotterweg zur Festung führt.
Panorama der Festung Schlosskopf. Am linken Bildrand "Thaneller", im Zentrum Richtung Süden Blick auf die "Hohe Batterie", rechts der Unterkunfts- und Verwaltungstrakt.
Festungsanlage Schloßkopf vom Fahrweg aus
Eingang
Blick vom Innenhof auf die "Hohe Batterie", der höchsten Kanonenstellung
Nördliches Ausgangstor, hierdurch führt der direkte und steile Weg hinab zur Ruine Ehrenberg, im Tal erkennt man die Marktgemeinde Reutte (Lechaschau), und den Lech
Blick auf Reutte, im Hintergrund der Berg "Säuling"
Blick auf die tiefergelegene Ruine der Burg Ehrenberg
Hier etwas herangezoomt, man kann die deutliche Überhöhung des Schloßkopfes erkennen!
Die Festung zeigt noch die von Fuhrwerken befahrbaren Durchgänge zwischen den Festungsabschnitten
Hier wurde ein sogenannter "Kreiselstollen" integriert, in welchem die Fuhrwerke unterirdisch wenden konnten
Blick auf den wolkenverhangenen "Taneller", den Reuttener Hausberg (2374m)
Blick auf Hahnenkamm
Aussicht ins Tal nach Heiterwang und Bärwang, im Hintergrund die Zugspitzgruppe, und die Straße über den Fernpaß
Panorama vom höchsten Punkt der Festung, der "Hohen Batterie", die nach Süden ausgerichtet ist.
Bei schönem Wetter bietet sich ein unglaublicher Ausblick auf die Tiroler Berge. Auch kann man den nahegelegenen Säuling und unseren Ostallgäuer "Auerberg" erspähen.
Vor allem für Burgen-Liebhaber ein unbedingtes Muss!